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Ich bin der HERR dein Arzt

Ich bin der HERR dein Arzt!“, diese Aussage finden wir in 2.Mose 15,26. Es ist hier nicht meine Absicht eine biblische Abhandlung über diese Selbstbezeichnung Gottes zu schreiben. Dies werde ich dann zu einem späteren Zeitpunkt tun. Ich will vielmehr vier Zeugnisse weitergeben, um zu berichten, wie ich die heilende Kraft Gottes auf unterschiedlichste Art und Weise erlebt habe.


Schon zu Beginn meines Dienstes hatte ich ein eindrückliches Erlebnis der heilenden Kraft Gottes. Ich war ein junger Pastor und diente in einer kleinen Gemeinde. An einem Sonntagmorgen, es waren ca. 45 Menschen im Gottesdienst versammelt, kam mir während wir Gott anbeteten der Bibelvers aus Jes 53,5 in den Sinn. Dort steht geschrieben: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Dieser Vers stand kraftvoll vor meinem Inneren, ich spürte, Gott will was tun!

Ich ging nach vorne und teilte der Gemeinde mit, dass wir jetzt für die Kranken beten werden. „Ich glaube, dass der HERR jetzt auch Menschen körperlich heilen will!“, sagte ich zu den versammelten Menschen. Ich zitierte Jes 53,5 und lud diejenigen, die Gebet wünschten ein, nach vorne zu kommen. Eine Frau verließ hastig den Gottesdienstraum und kam mit ihrem neun Jahre alten Sohn wieder zurück. Sie bat einen Ältesten und mich für ihn zu beten, da er sehr schlecht höre (soweit ich mich erinnere war sein Hörvermögen noch ca. 50 %). Wir salbten ihn mit Öl und beteten um Heilung für ihn (Jak 5,14). Danach ging der Gottesdienst in gewohnter Weise weiter. Zwei Wochen später war diese Familie wieder im Gottesdienst. Die Eltern des Jungen kamen nach vorne und berichteten, wie sie inzwischen beim Arzt waren und dieser bestätigte, dass das Hörvermögen des Jungen zu 100 % wiederhergestellt war. Für den Arzt war es ein unerklärliches Phänomen. Doch wir wussten: Der HERR hat unser Gebet erhört und den Jungen geheilt. Ja, der HERR war da und heilte!


Letztes Jahr war ich in Österreich, um dort in der Kandidatenausbildung der österreichischen Pfingstbewegung über Jesus Christus (Christologie) und das Heil in Jesus (Soteriologie) zu lehren. Es war ein inhaltlich dicht gefülltes Wochenende. Ich spürte in den Lehreinheiten eine starke Gegenwart des Heiligen Geistes. Als ich über das Kreuz und die Auferstehung Christi lehrte, sagte ich kurz vor der Pause zu den anwesenden Personen: „Durch das Kreuz und die Auferstehung Christi haben wir Zugang zum Vater. Das Reich Gottes ist nun erfahrbar und in Jesus haben wir bereits jetzt schon Anteil an ihm. Wir dürfen daher auch mit den Zeichen des Reiches Gottes rechnen!“ 

Als ich so über die Dimension der Erlösung in Jesus redete, ging ich über ins Gebet. Ich betete: „Vater ich danke dir, für die Dimension der Erlösung in Jesus. Vater ich danke dir, dass du durch deinen heiligen Geist hier bist und wir dich erfahren dürfen. Vater ich bitte dich im Name Jesu, dass du die Kranken unter uns heilend berührst ...“ So beendete ich die Lektion mit Gebet und die Teilnehmer gingen in die Pause. 

Eine junge Frau kam auf mich zu. Sie hatte Tränen in den Augen und sagte zu mir: „Während dem Gebet durchströmte mich eine wärmende Kraft. Ich spürte wie diese Kraft durch mein Bein floss und meinen Knöchel durchströmte. Die Schmerzen sind weg! Ich habe keine Schmerzen mehr!“ Sie erzählte mir dann ihre Geschichte. Ein halbes Jahr zuvor hatte sie einen Unfall, an dem sie ihren Fußknöchel verletzte. Seither hatte sie ständige Schmerzen. „Nun aber sind die Scherzen weg!“ Im Feedbackbogen zum Unterricht hat sie dann, unter anderem auf die Frage was ihr am Kurs gefallen habe, geschrieben: „Die Gebete zwischendurch und dass der HERR da ist und heilt!“ Ja, der HERR war da und heilte!


Ebenfalls war ich im letzten Jahr in Wien, besuchte meinen Freund Rene Schubert (Pastor des ICF Wien) und predigte am Sonntag in der Kirche. Zwischen den beiden Gottesdiensten standen Rene und ich vor der Kirche und unterhielten uns. Während wir so redeten, gesellte sich ein Mann zu uns. Wir kamen ins Gespräch und ich fragte ihn, wie es ihm ginge. Er sagte: „Körperlich geht es mir nicht gut. Meine Milz ist zu groß und ich habe eine Unterfunktion der Schilddrüse.“ „Komm lass uns um Heilung beten“, antworteten wir ihm. So beten wir auf der Straße vor der Kirche im Namen Jesu um Heilung für seinen Körper. 

Etwa zwei Monate später schickt mir Rene eine Textnachricht von dem Mann. Die Nachricht lautete (zitiert nach dem Original): „Hi Rene! Erinnerst du dich als du und Marcel mit mir vor der Kirche um Heilung gebetet habt? Danke dafür … die Milz, die um 60 % vergrößert war, hat sich auf Normgröße zurückgebildet und die Schilddrüse hat auch keine Unterfunktion mehr!“ Ja, der HERR war da und heilte!


Dieses Jahres im März war ich in den USA und besuchte eine Partnergemeinde von unserem Theologischen Seminar. Ich ging dort ins Frühgebet der Gemeinde. An diesem Morgen sagte die Leiterin der Gebetszeit, dass wir in Kleingruppen Gebetsanliegen austauschen und für einander beten sollen. Ich stand mit einer jungen Frau zusammen, die im Sekretariat der Kirche arbeitet. Ihre Tochter hatte einen Tumor in ihrem Körper und dies war verständlicherweise sehr belastend für diese junge Mutter. So beteten wir im Namen Jesu um Heilung. 

Als ich dann wieder zurück in Deutschland war, erhielt ich von ihr eine Mail, in der sie mir Folgendes schrieb: „Ich muss dir einige erstaunliche Neuigkeiten mitteilen. Als du hier warst, hast du für meine Tochter gebetet. Sie hat kürzlich ein MRT gemacht und der Tumor in ihrem Körper ist zu 99,9 Prozent verschwunden! Die Ärzte sind schockiert und es gibt keine Erklärung dafür, warum er weg ist. Sie fragten mich, ob wir zuhause etwas tun würden und ich sagte ihnen, dass wir „nur“ beten. Ist Gott nicht verrückt toll ?!“ Ja, Gott ist so gut. Er ist der HERR, der da ist und auch heute noch heilt, davon bin ich überzeugt. Dies waren nur vier Berichte, welche die Aussage: „Der HERR ist dein Arzt“, unterstreichen. Der HERR ändert sich nicht. Er heilt im Gottesdienst, im Unterricht, auf der Straße und im Frühgebet. Der HERR erhört unser Gebet!



All dies untermauert: Der HERR ist da und heilt auch heute noch! „Nun“, mag da mancher sagen: „heilt Gott denn jeden, für den wir beten?!“ Nein! Ich habe ebenfalls als junger Pastor erlebt, wie ein Mädchen im Alter von 15 Jahren zum Glauben kam. Sie hatte MS im Anfangsstadium. Wir beteten, wir fasteten, wir glaubten! Doch diese schreckliche Krankheit schritt bei ihr enorm schnell voran. Es war traurig zu sehen, wie sie mit Schüben und Schmerzen im Krankenhaus lag, als wir sie besuchten. Es war schrecklich mit an zu sehen, wie sie innerhalb kürzester Zeit im Rollstuhl war, wie sie immer schlechter sehen konnte … Wir glaubten weiter an die heilende Kraft Gottes, wir fasteten, wir beteten. Doch sie wurde nicht gesund! Nach ca. 10 Jahren starb sie an dieser Krankheit. Es war keine Sünde in ihrem Leben, die dafür verantwortlich war! Sie hatte auch nicht zu wenig Glauben, wie manche ja in solchen Fällen argumentieren mögen! Es lag nicht an ihr, oder uns, dass sie nicht geheilt wurde! Warum wurde sie nicht geheilt? Ich weiß es nicht!

Wir leben trotz der Erlösung in Jesus im Bereich der „gefallenen“ Schöpfung. Der Tod, sowie Krankheit und Vergänglichkeit durchziehen unsere Existenz. Immer wieder stehe ich im Dienst vor Menschen, die körperlich oder seelisch zutiefst leiden. Ich bete und glaube, aber erfahre nicht immer, dass Heilung geschieht. Das ist das Seufzen der Schöpfung, wie es Paulus in Röm 8,18ff. beschreibt. Es ist schwer, Menschen leiden zu sehen. Manche Fragezeichen bleiben und der Glaube wird angefochten. Doch unsere Hoffnung besteht nicht allein im Diesseits, unsere eigentliche Hoffnung ist das ewige Leben mit dem Gott, der uns so unbeschreiblich liebt. Unsere Bestimmung ist es, in seiner Herrlichkeit in Ewigkeit mit ihm zu leben. Dies ist mein Trost in den Fragezeichen des Lebens und dem unermesslichen Leid, dem wir in dieser Welt begegnen. Gottes Liebe ist stärker als der Tod und die Sinnlosigkeit, die uns umgibt. 


Deshalb verkündige und bezeuge ich Jesus Christus. Denn ich weiß, ER hat über die Macht des Todes triumphiert. Ich werde daher auch im Glauben und im Blick auf ihn weiterhin mit Kranken beten. Mir ist bewusst, dass wir nur schwache Gefäße sind, aber wir dienen einem mächtigen Gott. Der HERR rettet, er heilt und befreit auch heute noch. Ich ermutige auch dich, gibt die gute Botschaft von Jesus weiter und bete im Vertrauen auf IHN mit den Menschen. Ich wünsche dir Gottes Segen.


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