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Zeichen der Hoffnung - der zerbrochene Krug

Gott spricht zu uns auf vielfältige Art und Weise. Zuerst und vor allem natürlich durch sein Wort, die Bibel. Er redet aber auch zu uns durch seinen Heiligen Geist. So möchte ich dir von einem geistlichen Impuls erzählen, den ich vor ein paar Jahren empfangen habe. Dieser Impuls begleitet mich seither und kommt mir immer wieder in den Sinn.

Ich war in einem Gottesdienst, betete Gott an mit Liedern und im Geist. In dieser Zeit sah ich vor meinem inneren Auge einen Scherben Haufen. Mir war klar, dass dies vorher Gefäße waren, die nun zerbrochen sind. Dieser Haufen zeugte von Zerstörung. Im Anblick dieses Trümmerfelds überkam mich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit.



Dann aber sah ich wie auf wundersame Art und Weise aus zerbrochenen Stücken wieder ein Krug geformt wurde. Wie ein Puzzle wurden die Teile zusammengefügt. So stand in diesem inneren Bild nun ein Krug aus Scherbenteilen vor mir. „So stelle ich zerbrochene Gefäße wieder her!“, vernahm ich in meinem Innern. Mir war klar, dass dieser Impuls des Geistes im Blick auf gebrochene Menschen gerichtet war. Gott ist ein Gott der Wiederherstellung!

 

Ich schaute mir diesen Krug an und sah, dass die Bruchspuren noch deutlich sichtbar waren. „Herr, warum sehe ich noch diese Bruchspuren? Warum stellst du nicht vollkommen wieder her?“, fragte ich. Dann sah ich und hörte gleichzeitig die Antwort auf meine Frage. Denn ich sah wie dieser Krug, an dem die Spuren der Zerstörung noch sichtbar waren, mit einem hellen Licht erfüllt wurde. Das Schöne dabei war, dass gerade durch die sichtbaren Bruchspuren das Licht aus dem Krug heraus hell und warm zu leuchten begann. Es war ein helles und warmes Licht, das innere Geborgenheit vermittelte. Da verstand ich, was der HERR mir mit diesem geistlichen Eindruck sagen wollte. 



Es wurde mir deutlich vor Augen geführt, dass die Wiederherstellung Gottes nicht die Vergangenheit und den erfahrenen Schmerz ungeschehen machen. Viele von uns durchleben und durchlebten Schweres. Dadurch zerbricht so Einiges in uns. Manches erleiden wir durch andere Menschen, oder durch Lebensprozesse, für die wir nichts können und an manchem erfahrenen Leid sind wir selbst mitbeteiligt. Oft ist es ein Zusammenspiel von Beidem. Viele Menschen sind innerlich gebrochen. Wir sehen nur das Äußere der Menschen, das Innere ist uns meist verborgen. Wenn du aber in die Augen der Menschen schaust, erahnst du manchmal den inneren Schmerz der Seele.

 

Gott heilt durch seine Liebe die leidvollen Brüche in unserem Leben. Die Liebe Gottes ist so zu sagen der Leim, der die Bruchstücke des gebrochenen Gefäßes wieder zu einem Ganzen zusammenfügt und so das unbrauchbare Gefäß wiederherstellt. Der Apostel Paulus schreibt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“[1] Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Alte nicht doch zum Teil bleibende Spuren in unserem Leben hinterlässt. Aber, so wurde mir vor Augen geführt, wenn die Liebe Christi in unserem Leben wirksam wird, erfahren wir Heilung der Wunden und leidvollen Erfahrungen der Vergangenheit. Mit sich selbst versöhntes Leben ist ein Aspekt der Erlösung durch Jesus Christus. 

 

Die Liebe Christi reicht in die Tiefen unseres Herzens und stellt wieder her, was eigentlich hoffnungslos zerbrochen war. Wenn dieses Wunder der Liebe Gottes an uns geschieht, dann werden sogar die Wunden unseres Lebens zu einem Zeichen der Hoffnung für gebrochene Menschen denen wir begegnen. Denn hierdurch wird durch uns deutlich, was allein Gottes Liebe vermag: „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Ps 147,3)


[1]Luther Bibel (2Kor 5,17)

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